Der Leitgedanke des Entwurfs besteht darin, das räumliche Potenzial des Areals architektonisch präzise zu definieren, um die Wirkung der Landwirtschaftlichen Fachschule Tamsweg zu stärken und die einfachen konstruktiven Prinzipien des traditionellen Holzbaus neu zu interpretieren. Ein besonderer Akzent wird dabei durch die Zimmermannskonstruktion des Dachstuhls gesetzt. Sie verleiht den beiden schlicht gestalteten Gebäuden einen ausdrucksvollen Innenraum, der gleichzeitig als Beispiel und Inspiration für die Zimmerei- und Holztechnikausbildung fungiert.
Die einfachen Baukörper werden – ganz im Sinne der Lungauer Tradition – mit zwei großen Giebeldächern gedeckt. Diese geben dem Ensemble eine ruhige, homogene Form und sind miteinander durch einen offenen Umgang verbunden. Die Eingänge und öffentlichen Räume zum Platz laden zum Verweilen bei jeder Wetterlage ein.
Die Gebäude dienen auch dazu, vorhandene Außenräume präzise und praktisch zu gliedern. Auf diese Weise entstehen mehrere Höfe, die – vergleichbar mit der Innenraumorganisation – wie Räume mit jeweils spezifischen Qualitäten genutzt werden können.
Die zwei Baukörper nehmen jeweils ganz explizit die beiden Hauptnutzungen auf: Die Werkstätten sind im größeren Volumen straßenseitig situiert, während sich die Veredelungsstätten im kleineren Gebäude im Grundstücksinneren befinden.