Die gewachsene, Heterogenität eines klassischen Wiener Grätzels in Penzing spiegelt sich in der Geschichte und Struktur des Standorts unmittelbar wieder: So war der Mittelteil des ursprünglichen Bestands gewerblich als Autowerkstatt im Innenhof genutzt, der von zwei unterschiedlich hohen Wohnbauten aus der Gründerzeit und den 1930er-Jahren flankiert wurde. Die an dieser Stelle errichtete Wohnanlage verbindet die Qualitäten der kleinteiligen Vielgestaltigkeit trotz hoher Kompaktheit und leistet dabei einen Beitrag, wie die Typologie der traditionellen Blockrandbebauung heutzutage sinnvoll reinterpretiert werden könnte.
Dieses Ziel wird mit zwei Strategien verfolgt: Zunächst formal mit einem subtilen Spiel an Nuancen, wie es sich etwa in der Fassadengestaltung ausdrückt, die durch unterschiedliche Höhensprünge, Putzstrukturen und Maßstäbe der Öffnungen gewährleistet, dass die drei ursprünglichen Gebäude in Umrissen erkennbar bleiben. Das zweite Manöver besteht darin, das Ensemble maximal mit dem Außenraum zu verbinden. Aus diesem Grund verfügt jede der 62 Eigentumswohnungen inklusive der elf Penthouse-Einheiten mindestens über einen Balkon, eine Terrasse oder einen Privatgarten sowie über faltbare Fenster, mit denen sich die Grenzen zwischen innen- und außen fein regulieren lassen. Andere Fenster sind mit so breiten Parapeten ausgestattet, dass sie als bequeme Sitzflächen gleichsam an der Schnittstelle zwischen Wohnraum und Stadtraum dienen können. Die gewünschte enge Anbindung an die urbane Umgebung erfolgt auch über die drei Eingänge der Anlage und beruht durchaus auf Gegenseitigkeit, denn die Wohnqualität innerhalb des auch materialmäßig sehr hochwertig ausgestatteten Komplexes hängt nicht zuletzt davon ab, wie gut sich die Aufenthaltsqualität im umgebenden Grätzel insgesamt entwickelt.