Parallel zu den Zinshäusern der Innenstadt entstanden im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts an einigen Stellen am damaligen Stadtrand von Wien sogenannte „Cottage-Viertel“, in die vor allem die Eigentümer dieser Zinshäuser mit ihren Familien zogen. Der Name leitet sich von der englischen Bezeichnung für Landhaus ab und beschreibt damit auch den für diese Gegenden typischen Villenstil, der urbane mit ländlichen Elementen verbindet. Am Rande des klassischen Wiener Cottage Viertels im 19. Bezirk im Nordwesten der Stadt wurde auf einem nach Abriss des Vorgängergebäudes raren freien, leicht abschüssigen Grundstück an der Ecke Hartäckerstraße / Felix Dahn Straße ein Ensemble aus zwei Wohnbauten errichtet, das sich bewusst von dieser spezifischen Tradition und dem städtebaulichen Kontext inspirieren lässt. Ganz in Übereinstimmung mit den Richtlinien zur Gestaltung des Cottage-Viertels aus 1872 spielt das Kriterium der „freien Aussicht“ eine zentrale Rolle beim Entwurf. Durch die Aufteilung des Bauvolumens auf zwei Baukörper und durch einen Höhenunterschied von zwei Metern voneinander getrennt, gleichzeitig entsprechend der Topografie präzise ausgerichtet und miteinander korrespondierend ist garantiert, dass alle der insgesamt 21 Wohnungen über bestmöglichen Ausblick auf die Stadt und Sonnenlicht aus zwei bis drei Richtungen verfügen. Der zweite Kunstgriff besteht darin, sämtliche Nebenfunktionen in das Tiefgeschoß zu verlagern, das beide Häuser unterirdisch miteinander verbindet. Auf diese Weise werden oberirdisch maximale Flächen für das Wohnen, die umgebenden Eigengärten sowie die Terrassen und Balkone gewonnen. Die gesamte Anlage kultiviert die Nähe zur Natur weshalb nicht zuletzt auch die Flachdächer begrünt sind. In der klaren Formensprache der beiden kubischen Baukörper finden sich deutliche Anklänge an die Villenarchitektur der Wiener Moderne, wie sie in der Nachbarschaft auch tatsächlich durch zahlreiche historische Beispiele vertreten ist.